Dienstag, 20. November 2007

Das Amerikanische Gesundheitssystem

Wir hatten heute eine furchtbare Nacht. Jenny hat 3 Stunden lang gehustet und konnte sich kaum wieder beruhigen. Wir waren ziemlich ratlos. Irgendwann nach 3 ist sie dann eingeschlafen, aber auch im Schlaf musste sie staendig husten. Gut, dass Lisa trotzdem schlafen konnte. Allerdings ist Lisa kurz nach 6 Uhr aufgestanden, war aber gluecklicherweise dazu bereit im Wohnzimmer zu malen, so dass Jenny bis halb 9 schlafen konnte. Wir haben dann entschieden einen Arzt zu suchen, denn Jenny sah richtig fertig aus. Sven hat 7 Aerzte angerufen (gluecklicherweise haben wir ja einen Internetzugang und konnten so ueberhaupt Aerzte finden). 6 Aerzte waren nicht bereit uns zu behandeln, weil wir ja nur einmalige Patienten waeren oder hatten keine Termine frei, aber Nummer 7 hat uns einen Termin gegeben. Der war allerdings so knapp (30 Minuten Zeit hatten wir), dass wir nun echt Stress hatten.


Wir mussten mit der Faehre nach Portland. Wir kamen zwar 15 Minuten zu spaet, aber wir wurden trotzdem drangenommen. Wir mussten wieder einen riesigen Stapel von Formularen ausfuellen und unsere Versicherungskarte abgeben. Es wurde erst mal bei der Versicherung angefragt, ob diese die Behandlung bezahlen. Das ging alles glatt und so kamen wir auch bald dran. Es waren alle sehr nett, Jenny wurde gewogen, es wurde Blut abgenommen, sie wurde abgehoert. Diagnose, wahrscheinlich Lungenentzuendung. Wir bekamen ein Inhalationsgeraet (durften gleich vor Ort inhalieren, waehrend wir auf die Ergebnisse der Blutuntersuchung gewartet haben) und dann das Geraet mitnehmen. Allerdings mussten wir dafuer 75 $ blechen plus das Eintrittsgeld von 20 $. Dann wurden wir zum Roentgen geschickt. Da mussten wir erst hinfahren. Dort "durften" wir wieder Formulare ausfuellen (aber es hielt sich in Grenzen) und es wurde wieder bei der Versicherung nachgefragt, ob das klargeht. Dann war Jenny mit Roentgen dran. Ganz stolz kam sie an Papas Hand mit einem Aufkleber in der Hand wieder raus. Nun konnten wir in die Apotheke. Dort mussten wir unser Rezept abgeben. Man wollte wieder etliche Daten von uns und die Versicherungskarte. Dann mussten wir ca. 30 Minuten warten. Es wurde wieder die Versicherung angerufen, ob das auch alles von denen bezahlt wird. Letztendlich bekamen wir die Tuete mit der Medizin in die Hand gedrueckt und durften noch mal 21 $ bezahlen. Wir bekamen keine Anweisungen zur Einnahme der Medikamente, dafuer jede Menge zu lesen. Gluecklicherweise stand auf jeder Flasche, wie es einzunehmen ist. Wir haben uns die Nebenwirkungen nicht durchgelesen. Wir haben sowieso keine Wahl. Nun bekommt Jenny Antibiotika, Prednisolon und Inhalationsmittel.
Auf dem Rueckweg, wir mussten wieder mit der Faehre fahren, haben wir Delfine gesehen.

Wir waren dann um 14 Uhr zu Hause, haben Mittag gegessen, inhaliert und die Kinder ins Bett gesteckt. Um 4 Uhr sind wir wieder aufgestanden und an den Strand gegangen.


Dort war es allerdings so windig, dass die Kinder nach 15 Minuten keine Lust mehr hatten und wir wieder nach Hause sind. Dann kamen Dani und Familie vorbei (die sind seit gestern auch hier in der Naehe auf einem Zeltplatz) und wir sind zusammen in die Gaststaette. Das Essen war nicht besonders lecker und die Kinder waren anstrengend. Letzlich war Lisa so muede, dass sie fast auf Papas Schoss eingeschlafen ist. Wir sind dann nach Hause. Lisa hat Fieber ueber 39. Sie hat am Popo eine Art Bisswunde oder Mueckenstich, vielleicht von einer Ameise und das hat sich so entzuendet, dass sie grosse Schmerzen hat. Wir haben ihr Ibuprofen Saft gegen Fieber und Schmerzen gegeben und hoffen, dass es auch gleich die Entzuendung mildert. Nun liegen die Kinder im Bett. Jenny hustet und wir halten Wache. Hoffentlich wird diese Nacht besser.

1 Kommentar:

MissMusic privat hat gesagt…

Oh je. Da hat es euch aber furchtbar erwischt! Und das nicht nur im Ausland, sondern auch noch im Urlaub... schade! Aber wir drücken euch ganz doll die Daumen, daß es den Kindern bald wieder richtig gut geht!

Liebe Genesungsgrüße,
Euere Claudia, Andreas und Antonia